iGPSPORT BSC300 im Test – Das Preis-Leistungs Wunder?

Fahrradcomputer mit Navigation und Kartenanzeige sind für viele Radfahrer ein unverzichtbares Werkzeug geworden. Doch die Preise der bekannten Marken wie Garmin oder Wahoo sind selbst für Einsteigergeräte mit Navigationsfunktion oft hoch – meist ab 200-300 Euro aufwärts. Wer auf die Navigation verzichten kann, findet günstigere Alternativen, doch viele möchten ihre geplanten Routen aus Komoot oder Strava direkt auf dem Gerät abfahren, ohne das Smartphone am Lenker zu haben. Der iGPSPORT BSC300* verspricht genau das: Navigation, Kartenanzeige und umfangreiche Trainingsfunktionen zum Kampfpreis von rund 100 Euro. Im iGPSPORT BSC300* Test zeigt sich, ob das Gerät tatsächlich eine ernstzunehmende Alternative ist und für wen es sich lohnt.

Erster Eindruck & Verarbeitung

Bereits beim Auspacken macht der iGPSPORT BSC300* einen hochwertigen und robusten Eindruck. Das Gehäuse ist sauber verarbeitet, scharfe Kanten oder Verarbeitungsmängel sucht man vergebens. Die Tasten an der Seite und an der Unterseite lassen sich präzise bedienen, geben ein klares Feedback und sind auch mit Handschuhen gut nutzbar. Das 2,4 Zoll große Farbdisplay bietet eine solide Auflösung (320 x 240 Pixel), die Farben wirken kräftig und die Ablesbarkeit ist im Alltag gut – nur bei sehr starker Sonneneinstrahlung und dunkler Sonnenbrille kommt das Display an seine Grenzen. Doch dazu später mehr.

Die Rückseite beherbergt den USB-C-Anschluss zum Laden, der durch eine etwas pummelige Gummiabdeckung vor Schmutz und Wasser geschützt ist. Im Lieferumfang finden sich neben dem Gerät eine einfache Lenkerhalterung, eine Schutzfolie für das Display sowie eine Kurzanleitung.

Lieferumfang im Überblick:

  • iGPSPORT BSC300 Fahrradcomputer

  • Standard-Lenkerhalterung

  • Schutzfolie für das Display

  • Kurzanleitung

Lieferumfang
Lieferumfang

Konfiguration, Software & Sensoren

Die Einrichtung des iGPSPORT BSC300* erfolgt über die iGPSPORT-App, die für Android und iOS verfügbar ist. Die App ist übersichtlich gestaltet und bietet zahlreiche Konfigurationsmöglichkeiten. Besonders praktisch: Die einzelnen Datenfelder und Ansichten lassen sich individuell anpassen. So kann jeder Nutzer seine bevorzugten Werte wie Geschwindigkeit, Herzfrequenz, Trittfrequenz, Leistung, Höhe oder Restkilometer auf den jeweiligen Seiten platzieren. Auch grafische Darstellungen, wie der Verlauf der Trittfrequenz oder der Herzfrequenz, sind möglich – allerdings nicht auf allen Seiten.

Die Kopplung externer Sensoren (Herzfrequenz, Trittfrequenz, Powermeter) funktioniert sowohl über die App als auch direkt am Gerät. Im Test wurden verschiedene Bluetooth- und ANT+-Sensoren problemlos erkannt und verbunden. Auch Firmware-Updates laufen unkompliziert über die App. Während des Testzeitraums gab es zwei Updates, die reibungslos installiert wurden.

Besonders hervorzuheben:

  • Routen können direkt in der App geplant oder von Komoot und Strava importiert werden.

  • Die Übertragung auf das Gerät erfolgt schnell und zuverlässig.

  • Anpassungen in der App werden direkt auf das Gerät übertragen.

Sensor-Kompatibilität (Bluetooth/ANT+):

  • Herzfrequenzmesser

  • Trittfrequenzsensor

  • Powermeter

  • Geschwindigkeitssensor, Smart Trainer, E-Bike, Radar, Licht

Praxiseinsatz & Navigation

Im Alltagstest über mehrere Wochen und zahlreiche Touren zeigte sich der iGPSPORT BSC300* als zuverlässiger Begleiter. Die Navigation ist übersichtlich gestaltet: Die Kartenanzeige ist detailliert, Straßen und Wege sind gut erkennbar, und die Turn-by-Turn-Navigation funktioniert zuverlässig. Abbiegehinweise werden rechtzeitig angezeigt – auch dann, wenn man sich gerade nicht auf der Navigationsseite befindet. Besonders positiv: Die Navigation läuft stabil, und auch längere Routen werden schnell geladen.

Die Bedienung während der Fahrt ist einfach gehalten. Die wichtigsten Funktionen sind mit wenigen Klicks erreichbar, und der Wechsel zwischen den Ansichten gelingt schnell. Die Anzeige von Smartphone-Benachrichtigungen funktioniert ebenfalls zuverlässig, sofern die Verbindung via Bluetooth besteht.

Stärken im Praxiseinsatz:

  • Übersichtliche Navigation und Kartenanzeige

  • Schnelle Reaktion auf Kursabweichungen (Hinweis nach wenigen Metern)

  • Zoomstufen der Karte lassen sich anpassen (allerdings nicht intuitiv, da nur ein Minus-Symbol angezeigt wird)

  • Automatische und rechtzeitige Abbiegehinweise, auch außerhalb der Navigationsansicht

Verbesserungspotenzial:

  • Bei sehr starker Sonneneinstrahlung und dunkler Sonnenbrille ist die Displayhelligkeit grenzwertig.

  • Das Gerät kennt teilweise mehr Kreuzungen als real vorhanden (unwichtige Hinweise wie „geradeaus fahren“ auf gerader Strecke).

  • Bei sich überlappenden Routen kann es zu kurzen Sprüngen in der Navigation kommen – das Problem ist aber auch von teureren Geräten bekannt.

  • Kein automatisches Re-Routing bei Abweichungen, die Originalroute bleibt jedoch auf der Karte sichtbar.

  • Keine ClimbPro-ähnliche Funktion, aber ein Steigungsverlauf ist vorhanden.

Akkulaufzeit

Die vom Hersteller angegebene Akkulaufzeit von 20 Stunden ist realistisch. Im Testbetrieb mit zwei verbundenen Sensoren, aktiver Navigation und einer Displayhelligkeit von 80–100 % waren 16–18 Stunden problemlos erreichbar. Das reicht für jede Tagestour oder sogar für ein Wochenende ohne Nachladen. Wer sparsam mit den Einstellungen umgeht (weniger Sensoren, niedrigere Helligkeit, keine Navigation), kann noch mehr aus dem Akku herausholen.

Die Prozentanzeige des Akkus verläuft nicht ganz linear: Bei einer sechsstündigen Tour sank der Akkustand von 94 % auf 87 %, bei einer anderen fünfstündigen Tour von 74 % auf 34 %.

Stärken & Schwächen im Überblick

Stärken

  • Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

  • Übersichtliche Navigation und Kartenanzeige

  • Kompakte Bauweise, geringes Gewicht

  • Einfache Bedienung und schnelle Sensor-Kopplung

  • Lange Akkulaufzeit für das Preissegment

  • Kompatibilität mit Komoot, Strava und TrainingPeaks

  • Gute App-Anbindung und regelmäßige Updates

Schwächen

  • Displayhelligkeit bei starker Sonne eingeschränkt

  • Keine automatische Helligkeitsanpassung

  • Kein automatisches Re-Routing bei Abweichungen

  • Teilweise fehlerhafte deutsche Übersetzung in App und Gerät

Für wen eignet sich der iGPSPORT BSC300?

Der iGPSPORT BSC300* richtet sich vor allem an technisch versierte Radfahrer, die Wert auf Navigation und umfangreiche Trainingsdaten legen, aber nicht bereit sind, 200 Euro oder mehr für ein Markengerät auszugeben. Wer seine Routen mit Komoot oder Strava plant und diese unkompliziert auf das Gerät übertragen möchte, findet hier eine günstige und zuverlässige Lösung. Auch für Vielfahrer, die Wert auf eine gute Akkulaufzeit legen, ist der BSC300 eine interessante Option.

Nicht geeignet ist das Gerät für Nutzer, die auf automatische Routenanpassung (Re-Routing) oder eine sehr hohe Displayhelligkeit bei grellem Sonnenlicht angewiesen sind.

Fazit & Kaufempfehlung

Der iGPSPORT BSC300* überzeugt im Test als echtes Preis-Leistungs-Wunder. Für rund 100 Euro bietet er eine Navigations- und Kartenfunktion, die in dieser Preisklasse ihresgleichen sucht. Die Hardware ist solide, die Software ausgereift und die Sensoranbindung problemlos. Schwächen wie die Displayhelligkeit und das fehlende Re-Routing sind angesichts des Preises verschmerzbar. Für technisch versierte Radfahrer, die Wert auf Navigation, Datenvielfalt und lange Akkulaufzeit legen, ist der iGPSPORT BSC300* eine klare Empfehlung.

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